DIE JUGEND JESU
DAS JAKOBUS-EVANGELIUM
Biographisches Evangelium des Herrn von der Zeit an, da Joseph Mariam zu sich nahm
- Kapitel 67 -
Die Schreckensnachricht der Eilboten. Das blutige Verlangen der heidnischen Götzenpriester. Cyrenius im Zwiespalt zwischen Herz und Welt. Des Kindleins Rat
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13. Oktober 1843 |
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 lso verging eine ruhigere Stunde, und man kümmerte sich nicht mehr zu sehr um das Wüten und Toben des Sturmes draußen.
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Nach dem Verlaufe von einer Stunde aber kamen Eilboten zum Cyrenius ins Haus Josephs und erzählten, sagend:
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,,Hoher, mächtiger Herr! Unerhörte Dinge geschehen:
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Feuer bricht an mehreren Orten aus der Erde;
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fliegende Feuersäulen werden von dem Orkane hin und her getrieben und zerstören alles, was sie erreichen!
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Nichts ist fest und stark genug, ihrer entsetzlichen Kraft zu widerstehen!
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Die Priester haben gesagt: Alle gesamten Götter hätten sich erzürnt und wollen uns alle vernichten!
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Also ist es aber auch; denn man hört deutlich das Gebelle des Cerberus, und die Furien tanzen schon allenthalben herum! Der Vulkan hat seine Essen auf die Oberwelt gerichtet!
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Seine mächtigen Zyklopen zertrümmern mutwillig die Häuser und die Berge!
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Und der Neptun hat alle seine Macht zusammen in eine vereint!
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Gleich Bergen erhebt er das Meer und will uns alle ertränken!
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Wenn nicht plötzlich große Menschenopfer den überaus erzürnten Göttern dargebracht werden, so ist es um uns alle geschehen!
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Tausend Jünglinge und tausend Jungfrauen haben die Priester zur Sühnung bestimmt; und wir sind darum in aller Eile an dich abgesandt, auf daß wir von dir das Fiat empfangen sollen!"
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Der Cyrenius erschrak über diese Botschaft ganz gewaltig und wußte nicht, was er nun beginnen solle.
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Dem Priesterrufe getraute er sich der Staatspolitik wegen nicht schnurgerade zu widersetzen;
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das Opfer aber zu billigen, war seinem Herzen noch unmöglicher, als den Priestern zu widersprechen.
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Er wandte sich daher an das Kindlein, welches eben wach geworden war, und fragte Es um einen Rat in dieser schrecklichen Sache.
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Das Kindlein aber sprach: ,,Sei ruhig! Denn in einer Minute wird sich der Sturm legen, und die, welche Menschen schlachten wollten, sind nicht mehr! Daher sei ruhig, Mein Cyrenius!"
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