Biographisches Evangelium des Herrn von der Zeit an, da Joseph Mariam zu sich nahm
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26. August 1844 |
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 ine volle Stunde dachte der Piras Zachäus über die Worte des Kindleins nach, fand aber nirgends einen Grund.
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,,Was soll denn dieser Knabe sein?" sprach er öfter bei sich.
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,,Ist er etwa gar der Elias, der noch einmal kommen solle?!
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Oder ist er der Samuel oder irgendein anderer wiedererstandener großer Prophet?
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Er ward in Bethlehem geboren, und von da kommt kein Prophet!
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Wohl aber solle von da der Messias kommen!
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Ist etwa dieser Knabe gar der Messias Selbst?!
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Aus dem Stamme Davids solle er sein! - Joseph solle ja ein rechter Nachkömmling Davids sein,
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freilich ohne einen glaubwürdigen strengen Beweis.
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Die Sache hat dem Anscheine nach viel für sich;
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aber wer kann das ohne geschichtliche Beweise als fest gegründet annehmen und glauben?!
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Und doch ist man beinahe des Knaben wegen genötigt, das also anzunehmen.
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Aber der römische Freibrief spricht wieder ganz dawider;
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denn der Messias wird doch ein derbster Feind der Römer sein müssen!
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Wie aber wird er das wohl bei solcher Freundschaft mit den Römern, die ihn zu ihrem Bürger gemacht haben?! -
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Da kann er wohl mit der Zeit ein großer Feldherr Roms werden, ein Messias den Heiden;
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für uns aber ein zweischneidiges Schwert, das uns zugrunde richten wird!
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Wenn ich das den Hohenpriestern anzeigete, - wahrlich, das könnte mir große Vorteile bringen!?"
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Hier kam das Kindlein mit dem Jakob in den Garten wieder und ging zum Lehrer hin und sagte zu ihm:
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,,Piras Zachäus! - Lasse du dir die Lust vergehen, Mich vor der Zeit den Hohenpriestern zu offenbaren;
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denn da solle dich beim dritten Schritte schon der Tod ereilen!
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Meine Macht hast du erprobt; daher lasse dir das zu einer guten Mahnrede sein!
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Was aber du über einen Messias für die Heiden geredet hast mit dir selbst, das solle einen Grund haben!
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Denn also solle es auch werden: ein Licht den Heiden und ein Gericht den Juden und allen Kindern Israels!"
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Hier ward der Lehrer ärgerlich und sprach: ,,Wenn so, da gehe von uns und ziehe zu den Heiden!"
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Das Kindlein aber sprach: ,,Ich bin ein Herr und tue, was Ich will; und du bist nicht einer, der da was zu hätte!
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Daher schweige du und ziehe von hier, sonst wirst du Mich noch nötigen, dich zu schlagen!"
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Als der Piras Zachäus solches von dem Knäblein vernommen hatte, da hob er sich schnell und floh von dannen in die Stadt.
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Und Joseph ward dadurch eines lästigen Gastes los und ging dann wieder seinem Geschäfte nach. -
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