Biographisches Evangelium des Herrn von der Zeit an, da Joseph Mariam zu sich nahm
|
25. Juli 1844 |
|
|
 ie Dienerschaft der Salome und das Gefolge des Cornelius und die Salome und der Cornelius selbst halfen alles Gepäck des Joseph unterbringen.
|
|
2 |
Und die Salome führte die Gesellschaft in die wohleingerichteten Gemächer des Wohngebäudes.
|
|
3 |
Und der Joseph verwunderte sich sehr über die große Reinlichkeit, die in seinem Hause hergestellt war.
|
|
4 |
Es waren alle Betten neu und die alten gereinigt; also war auch der Stall auf das zweckmäßigste eingerichtet.
|
|
5 |
Und der Joseph überzeugte sich von allem, wie vortrefflich die Salome für ihn gesorgt hatte.
|
|
6 |
Und er fragte die Salome: ,,O liebe Freundin, du siehst ja, daß ich arm bin und habe nun nichts von irgendeinem Vermögen! - Wie werde ich dir das wohl je abstatten können?"
|
|
7 |
Als die Salome solche Frage von Joseph vernommen hatte, da sprach sie weinend:
|
|
8 |
,,O du mein erhabenster Freund! Was habe ich wohl auf dieser Welt, das ich nicht empfangen hätte von Dem, der nun auf den Armen der zarten Mutter ruht?!
|
|
9 |
Habe ich es aber doch ewig wahr von Dem empfangen, der bei dir ist so ewig wunderbarst; wie könnte ich das mein nennen, was von Ewigkeit Dessen war, der mit dir ist? -
|
|
10 |
O - der Herr, der Heilige von Ewigkeit, kam ja nicht in die Fremde zu uns armen Sündern,
|
|
11 |
sondern Er kam ja in Sein ewiges Eigentum; daher können wir Ihm ja nichts geben, als hätten wir etwas;
|
|
12 |
sondern wir bringen Ihm nur das Seinige dar mit der Kraft, die Er uns gegeben hat.
|
|
13 |
Und also ist wohl jede Erwähnung von einer Schuld an mich von deiner Seite für ewig ungültig; denn ich bin schon durch die Gnade dieses endlos höchsten Berufes, für dich zu sorgen, für alle Ewigkeit belohnt,
|
|
14 |
und das um so mehr, da ich es in der ganzen Tiefe meines Lebens fühle, daß ich zu diesem heiligen Berufe sicher die Unwürdigste bin!"
|
|
15 |
Hier konnte die Salome nicht weiterreden; sie schwieg darum und weinte vor Liebe und Wonne.
|
|
16 |
Das Kindlein aber wurde hier wach und munterte sich auf.
|
|
17 |
Als Es so recht heiter Sich auf dem Schoße der Maria aufgerichtet hatte, da sah Es gar liebvollst nach der Salome und nach dem Cornelius hin und sprach:
|
|
18 |
,,O Salome, und du auch, Mein Cornelius! - Sehet, Ich schlief; aber eure große Liebe hat Mich aufgeweckt!
|
|
19 |
Wahrlich, das ist süß und angenehm; also solle es verbleiben für ewig!
|
|
20 |
Von nun an will Ich schlafen in Meinem Urwesen für jedermann; aber wer mit eurer Liebe zu Mir kommen wird, der wird Mich erwecken für sich auf ewig!
|
|
21 |
Salome, nun begebe dich zur Ruhe; morgen aber bringe Mir ein gutes Frühstück!"
|
|
22 |
Salome war darob höchst entzückt, daß sie zum ersten Male also hat den Herrn reden hören. Alles lobte und pries Gott und begab sich darauf zur Ruhe.
|
|