Biographisches Evangelium des Herrn von der Zeit an, da Joseph Mariam zu sich nahm
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6. Februar 1844 |
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 ei der Villa wieder angelangt, ward die Gesellschaft sogleich von den Söhnen Josephs und ganz besonders aber von den zurückgebliebenen Jünglingen auf das liebfreundlichste begrüßt.
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Und die Söhne zeigten dem Vater Joseph sogleich alles an, was sie unterdessen gemacht und wie sie seinen Willen auf das pünktlichste erfüllt hatten.
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Zugleich aber erzählte der älteste Sohn dem Joseph, was alles sich unter der Zeit wunderbar in der Gegend von Ostracine zugetragen hatte.
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,,Ganz besonders", sagte der Erzähler, ,,hat der plötzliche Brand der Residenz in der Stadt alle Bewohner erschreckt!
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Als aber diese sich bemühten, dem Brande Einhalt zu tun, da erlosch das gewaltige Feuer auf einmal und war keine Spur mehr vom selben zu entdecken.
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Darauf ersahen wir auf einmal, daß sich der Berg in feurige Wolken einzuhüllen begann, und tausend Blitze zuckten durcheinander.
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Da gedachten wir des Sinai, der zur Zeit der großen Offenbarung Gottes an unsere Väter gerade also ausgesehen haben mag.
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Wir waren da sehr, sehr besorgt um euch; aber die Jünglinge vertrösteten uns und sagten, daß da niemandem auch nur ein Haar gekrümmt wird.
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Wie aber der Berg also sich in feurige Wolken zu hüllen anfing, siehe, da wurden wir aber gar bald dennoch recht gewaltig erschreckt:
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Drei ungeheure Löwen sprangen in großer Hast auf uns zu vom Wege des Berges.
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Wir erschraken darob sehr. Aber die Jünglinge sprachen: ,Fürchtet euch nicht; denn diese Tiere suchen Schutz in der Wohnung Dessen, dem alle Dinge gehorchen müssen!`
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Und siehe, also war es auch! Die drei Löwen eilten sogleich in unsere Karrenschuppen, allwo sie sich noch ganz ruhig befinden.
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Wir gingen nach dem Sturme mit einigen Jünglingen hin und besahen die riesigen Bestien;
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da erhoben sie sich bald und gaben Zeichen von unverkennbarer Ergebung und Freundlichkeit! - Siehe, Vater Joseph, das alles ist wunderbarst vor sich gegangen in eurer Abwesenheit."
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Und der Joseph sprach: ,,Nun gut, gut mein Sohn; das alles haben auch wir erlebt! Du hättest deine Erzählung fast etwas zu lange dauernd gemacht!
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Nun gehet aber und bestellet den Tisch; denn wir alle brauchen Stärkung, da uns der Berg ein wenig mitgenommen hat!"
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Und die Söhne mit den andern Jünglingen eilten sogleich in die Küche und in das Speisezimmer und brachten in kurzer Zeit alles in die schönste Ordnung.
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Der Cyrenius aber sprach: ,,Fürwahr, das nimmt mich sehr wunder, daß diese drei Bestien, anstatt sich in ihre Höhlen zu verkriechen, hierher die Zuflucht nahmen!
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Am Ende werden sie beim Hause bleiben und dasselbe treu bewachen, wie man ähnliche Beispiele von dieser Tiergattung mehrere hat!"
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Und der Joseph sprach: ,,Mir ist alles recht, was dem Herrn recht und wohlgefällig ist!
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Es kann aber auch sein, daß diese Tiere dir folgen werden zu einem Schutze deines Schiffes?!"
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Und der Cyrenius sprach: ,,Dann wird es auch mir recht sein, was der Herr will, - obschon mich der Herr auch ohne diese Löwen beschützen kann!"
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Hier kamen die drei Löwen hervor und stellten sich um den Cyrenius und gaben ihm ihre Freundlichkeit zu erkennen.
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Und der Cyrenius sprach: ,,Das ist aber im Ernste sonderbar; du lieber Bruder darfst nur etwas reden, so geschieht es auch schon!"
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Die beiden Jünglinge aber sprachen: ,,Diese drei Tiere werden dir noch heute in der Nacht gute Dienste tun!
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Denn der Herr weiß allzeit die tauglichsten Mittel, durch die Er jemandem hilft.
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Solche Tiere aber waren schon öfter in göttlichem Dienste; daher werden sie jetzt auch erwählt, dir zu dienen in einer Sache, die deiner harret! - Und also geschehe es!"
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